Seit ich im Jahr 2000 bei den olympischen Spielen in Sydney war und dort das EMEA Visitors Program mitsteuert habe, ist mir Australien nicht mehr aus dem Kopf gegangen und ich hatte den Wunsch, einmal 3 Monate durch das Land zu reisen!! 17 Jahre später erfülle ich mir diesen Wunsch und bin am 6.12.2017 zu dieser Abenteuerreise aufgebrochen und bin sehr gespannt, was mich dort alles erwartet.
Meine Freunde Mathew und Geoffrey, die in Melbourne wohnen und mich eingeladen haben, haben schon ein ganz tolles Programm zusammengestellt und ich habe mir vorgenommen, dass ich ein Webtagebuch schreibe, damit keine Erinnerung verloren geht.
Die erste Etappe von Stuttgart nach Paris ist geschafft und in 2 Stunden fliege ich weiter nach Singapur.
Nach einem ziemlich strapaziösen Flug bin ich gut in Singapur angekommen - allerdings bei strömendem Regen. Mit der Einreise hat alles gut geklappt und Vincent hat mich abgeholt und ins Hotel gebracht. Abends waren wir dann in einem "Revolving Restaurant" super lecker chinesisch Essen !! Als ich um 22 Uhr wieder im Hotel war, habe ich mich sofort hingelegt.
War echt kaputt !!
Und hier nun der absolut
alternative
Weihnachtsbaum !! Das
ist Recycling :-)))
Was mir in Singapur sonst noch aufgefallen ist, ist die "Handy-Obsession" !! Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Menschen gesehen, die NUR aufs Handy schauen .... beim Essen, beim Gehen, in der U-Bahn, im Bus und sogar beim Frühstück !! Heute morgen habe ich 2 Exemplare aufgenommen, die während des Frühstücks mit ihrer Familie per "Facetime" gesprochen haben !! Ich fasse es nicht !!!!!
Der Flug war sehr anstrengend ... viele Inder und viele Kinder, die sehr laut waren. Ich kann einfach nicht verstehen, warum man so kleinen Kindern einen 8 Stunden Flug zumuten muss !!
Am Flughafen war dann grosses Chaos, weil zu wenig Rollstühle da waren also bin ich gelaufen und musste dann noch in der Express Line 30 Minuten anstehen .... und dann wurde ich natürlich mit meinem riesigen roten Koffer vom Zoll "rausgefischt" und die Hunde hatten ihren Spass beim Beschnuppern meines Gepäcks ... nach über 1 Stunde bin ich dann aus dem Gebäude gekommen und es gab ein grosses Hallo beim Wiedersehen mit meinen Freunden.
Meine Freunde Mathew und Geoffrey haben ein sehr schönes Haus direkt in St.Kilda nur 200 m vom Strand entfernt. Es ist mit vielen Bildern und ganz unterschiedlichen Kunstwerken eingerichtet und mutet schon fast wie ein Museum an. Geoffrey ist der grosse Sammler unter den beiden und hat auch ein Händchen für das Hängen der Bilder und das Gruppieren, der Kunstgegenstände. Bei sind grosse Galerie-Liebhaber und ich werde sicherlich auch einige besuchen.
Erster Tag und schon habe ich im eiskalten Meer(18 Grad) gebadet! 37 Grad Aussentemperatur - was für ein Empfang !!
Und es gibt echt coole Häuser hier am Strand .. u.a. genau solche kleinen bunten Strandhäuschen wie in Muizenberg in Südafrika ... leider vollkommen unbezahlbar !!
Die ersten Tage habe ich mich ausgeruht, weil die Zeitverschiebung mir sehr zu schaffen gemacht hat. Trotzdem haben wir Melbourne erkundet und waren im Stadtteil Heidelberg (man stelle sich das mal vor!!) im Heide Museum ... Bauhaus mit vielen tollen Bildern und einem Museumsgarten, der es in sich hat !!
Mathew zeigt mir sein Melbourne. Die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren perfekt und sind zum Teil kostenlos. Also laufen wir zur Tram und fahren ins Zentrum von Melbourne durch schöne Vororte mit alten Holzhäusern und herrlichen Veranden. Die erinnern mich ein bisschen an die Häuser von Stellenbosch. Man findet in vielen Teilen der Welt Referenzen zu Dingen, die man schon woanders gesehen hat. Alles ist irgendwie verknüpft, weil auch schon zu Urzeiten Menschen auf der Wanderschaft waren.
Es scheint so, als wiederholt sich die Geschichte.
Als ich im Hopp-on Hopp-off Bus sass und auf dem Bus vor mir dieses Werbeplakat gesehen habe, da musste ich herzhaft lachen !! Die Welt wird immer kleiner und es scheint so, dass es alles überall gibt!
Wollen wir das ?
Am 16. Dezember
sind wir zusammen mit Robert (Freund von M. u. G. der Psychiater ist) nach Fish Creek gefahren, um eine Ausstellung eines befreundeten Fotografen anzuschauen. Die Fahrt war wunderbar durch grüne
Landschaften und hügelige Berge und dies hat mich sehr an Bayern oder Irland erinnert. Riesige Flächen mit Kühen und Farmen mittendrin. Das ist das total andere Australien. Wir sind in Ost
Victoria und hier gibt es sehr viele Winzer, die Rotwein und Weißwein anbauen. Wir sind jetzt in Gipsland.
Fish
Creek ist ein sehr kleiner Ort und, die Galerie, in der Ken ausstellt, ist zugleich auch das Tourismusbüro und der Andenkenladen. Wir sind herzlich empfangen worden und die Bilder von Ken sind
sehr beeindruckend. Hauptsächlich Strandlandschaften und Möwen und Menschen am Strand. Robert hat ein Bild gekauft. Wir sind dann in unser Haus gefahren, in dem wir für zwei Tage
übernachten.
Es ist mitten in nirgendwo und gehört einer Freundin von Ken, die nur sechs Wochen im Jahr in Australien lebt und ansonsten Ski-Lehrerin in Kanada ist. Das Haus ist sehr schön eingerichtet, aber nichts ist geputzt und von außen sieht es ziemlich heruntergekommen aus.
Wir sind dann am ersten Abend in das Dorf Pub gegangen und das war für mich ein totaler Kulturschock. Alles aus Plastik, Plastik Stühle, einfaches Geschirr und Besteck und die Getränke muss man sich selbst holen, das Essen wird gebracht! Es war sehr laut und die Besucher waren einfache Leute, die ihren Samstagabend zusammen mit Freunden bei Bier und einem guten Essen verbringen. In Deutschland würde niemand in so eine Kneipe gehen und schon gar nicht am Samstagabend!! Aber das ist eben der Country Side of Australia!!!
Robert und Mathew haben mir meine komischen Gefühle angemerkt. Das Essen war sehr gut und wir hatten einen schönen Abend. Als wir zu Hause angekommen sind, ist mir bewusst geworden, dass das Haus sehr einsam liegt und dass es nirgends irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen gibt. Trotzdem haben wir alle sehr gut geschlafen.
Am Sonntag sind wir nach einem sehr spärlichen Frühstück zu dem Wilsons Promotery National Park aufgebrochen. Wieder sind wir durch eine ganz bezaubernde Landschaft gefahren, viel Grün, viel viele Kühe und wunderbare buchten und Berge. Wir haben ganz tolle Strände gesehen und einen sehr entspannten und ereignisreichen Tag verbracht. Am Abend sind wir dann in ein etwas luxuriöseres Restaurant gegangen. Allerdings gab es auch hier nur Plastiktische und Plastikstühle, aber das Essen war etwas gehobener und wir haben uns einen lokalen Wein gegönnt. Als wir nach Hause gekommen sind hat der Wind sehr aufgefrischt und ist ins Haus gepfiffen. Das war eine ganz besondere Stimmung. Wir haben uns dann noch einen Champagner gegönnt und sind wieder sehr früh zu Bett gegangen.
Mathew und Geoffrey haben mir zu Weihnachten ein super tolles Geschenk gemacht: Schwimmen mit Delphinen in Sorrento. Das ist ein ganz mondäner Ort am Meer - vergleichbar mit Sylt - ca 2 Stunden von Melbourne entfernt. Dort sind wir mit dem Boot rausgefahren - es waren ca. 16 Personen an Bord. Mit Taucheranzügen und Schnorcheln ausgerüstet sind wir dann in Gruppen ins Wasser gegangen und haben uns an einer langen Leine festgehalten und auf die Delphine gewartet, die dann zusammen mit uns geschwommen sind. Das war einfach toll. Anschließend sind wir noch zu einer Seehund Kolonie gefahren und haben uns dort mit den Seehunden im Wettschwimmen geübt.
Nach dem Delphin Erlebnis haben wir ein tolles Picknick im Botanischen Garten von Sorento gemacht ... richtig stilvoll mit Tischdecke, Gläsern, Tellern und jeder Menge gutem Essen. Danach sind wir weiter Richtung Heimat über die Weinberge (Rehdill) gefahren und haben dabei ein schönes Weingut - das mich sehr an Südafrika erinnert hat - besucht und sind auch wieder an tollen bunten Strandhäusern vorbeigekommen.
Das ist ein besonderes Thema, weil es mir nicht so gefallen hat, wie in Australien Weihnachten gefeiert wird. Es ist alles eine grosse Party und viele feiern heilig Abend mit viel Alkohol am Strand. Ich kann natürlich verstehen, dass bei 30 Grad keine so weihnachtlichen Gefühle wie in Deutschland bei Kälte und Schnee aufkommen, aber trotzdem finde ich diese “Partystimmung” irgendwie befremdlich. Ich habe den heiligen Abend mit meinen Freunden zu Hause in Melbourne mit einem sehr guten Essen gefeiert.
Geoffrey und Mathew haben einige Freunde für den 23. Dezember für eine Xmas Party eingeladen und deshalb sind Geoffrey und ich am 22.12. zum "Power Shopping in Victoria Market" aufgebrochen. Es gab eine lange Liste und das Einkaufen in diesem tollen Obst- und Gemüse-Markt hat richtig Spaß gemacht! Ausserdem gab es jede Menge Fisch, Austern, Tintenfisch, Fleisch, Kanguroo und Käse und alles was das Herz begehrt zu kaufen. Es war einfach toll und unsere Markthalle in Stuttgart ist echt klein dagegen. Auf jeden Fall sind wir total voll bepackt mit unserem "Backenporsche" mit der Strassenbahn nach St. Kilda gefahren. Überhaupt machen wir alles mit öffentlichen Verkehrsmittel, denn die zwei haben kein Auto.
Bin am 26. Dezember von aber lohnen Airport – liegt total weit außerhalb von Melbourne – nach Sydney geflogen und habe dort an der Familienfeier von Geoffrey teilgenommen. Es waren ungefähr 30 griechische Familien versammelt, mit zum Teil vier Generationen an einem Tisch. Alle haben mich sehr herzlich willkommen geheißen und es gab Tonnen von Essen. Natürlich alles griechisch! Ich habe mit fast allen gesprochen und es war ein sehr unterhaltsamer Nachmittag. Am Abend sind wir in das Haus von Geoffrey Freundin gefahren – liegt direkt am Meer toll eingerichtet, mit einem Polen und einem BMW zu unserer Verfügung.
Am 27. sind Geoffrey und ich mit dem Auto in die City gefahren und haben eine Rundfahrt mit einem Hauptbahnhof auf Bus gemacht. Mittagessen war im Stadtteil „The Rocks „ auf der Terrasse des Museums of Contemporary Art mit Blick auf die Harbour Bridge! Anschließend sind wir noch in verschiedenen Stadtteilen herum gelaufen und waren unter anderem in der besten Eisdiele Sidney! Dann sind wir mit dem Zug zu unserem Auto gefahren und haben im Stadtteil Corels in einem thailändischen Restaurant ganz toll zu Abend gegessen!! Insgesamt bin ich über 6 km gelaufen und war absolut kaputt aber total stolz auf mich.
Wir sind schon früh aufgebrochen, um 7:15 Uhr an der Haltestelle für den Blue mounten Bus zu sein. Alles hat sehr gut geklappt und anderthalb Stunden später waren wir am ersten Aussichtspunkt Echo Point. Alles ist hier sehr touristisch und super voll. Die Fahrt mit der Gondel über die Schlucht mit einem Rinnsal von Wasserfall war für mich jetzt nicht sehr beeindruckend. Auch die Fahrt mit dem steilsten Zug der Welt war aufregend aber eben nur siebeneinhalb Minuten lang.
Das coolste an dem Trip ist unser Gight Rad. Er ist viel gereist und spricht auch ein bisschen Deutsch. Er hat immer einen tollen Spruch und sehr interessante Geschichten parat. Die Gruppe besteht aus 14 Teilnehmern und ich darf neben Rod sitzen, weil ich die einzige Alleinreisende bin. Wir sind jetzt auf dem Weg zum Mittagessen und ich bin gespannt, was sonst noch auf dem Programm steht.
Eigentlich hatte ich mich auf freilaufende Kängurus und Koalas gefreut, aber bis jetzt habe ich ausser einem Wallaby ins Fish Creek noch keine "wilden Tiere" gesehen! Also schaue ich mir die Tiere in sogenannten "Game Parks" an. Mal sehen vielleicht bekomme ich ja noch was "im real life" zu Gesicht !!
Ein besonderes Highlight unseren Sydney Aufenthalts war die Besichtigungstour der Oper und dann das anschließende Mittagessen im Opern-Restaurant. Das war schon was ganz besonderes, obwohl die Preise schon abenteuerlich waren. Geoffrey und Mathew haben mir das zu Weihnachten geschenkt!
Das Opernhaus ist baulich eine Sensation, auch wenn die Akustik sehr schwierig zu handeln ist. Schon komisch, da baut man eine Oper (auch mit vielen Hindernissen, weil der Bauherr zweimal gewechselt hat) und dann bedenkt man nicht, dass die Zuschauer ja auch gut hören wollen und die Sänger genügend Platz haben, um sich hinter der Bühne gut vorbereiten zu können.
Sydney ist eine wunderbare Stadt, allerdings mit schwierigem Klima - sehr feucht und heiß !!
Es ist auch interessant, wie in Australien Silvester gefeiert wird. Man geht hier von Party to Party und ist nicht so sentimental, wie bei uns in Deutschland mit vielen guten Vorsätzen fürs neue Jahr !!
Mathew und Geoffrey hatten ca. 20 Gäste für 21.30 Uhr für Champagne and Cake eingeladen !! Geoffrey hat 2 tolle Kuchen gebacken und ein sehr schönes Buffet auf gebaut - innen und aussen - und dann haben wir zusammen um Mitternacht das super tolle Feuerwerk angeschaut und so ganz allgemein "Happy New Year" gesagt. So geben 00.30 Uhr sind die meisten Gäste gegangen, Mathew und ich haben noch aufgeräumt und das wars irgendwie! Schon sehr seltsam, wenn ich das vergleiche! Die Australier sind da wohl etwas robuster:-)
Hier besuche ich Anosh und seine Familie, die aus Bangalore nach Adelaide ausgewandert sind. Anosh holt mich vom Hotel ab und wir fahren gemeinsam mit dem Zug in sein Zuhause - ein kleiner Vorort ca. 20 Min von Adelaide entfernt. Er hat eins ehr schönes Haus gemietet und seine Frau Yvonne und deren Mutter Lola empfangen mich sehr freundlich. Man hat extra Salami, Palmaschinken und Käse sowie Jakobs Creek Rotwein für mich zur Vorspeise besorgt. Echt süß !!
Zum Abendessen gibt es philippinische Huhn- und Schweinefleisch Gerichte! Als Nachtisch noch Creme Caramel ... alles schmeckt gut und wir haben einen sehr schönen gemütlichen Abend. Zum Schluß fährt mich dann die ganze Familie mit dem Auto ins Hotel zurück !!
Jetzt bin ich schon einige Tage in Adelaide und habe viel gesehen und erlebt.
Die Menschen hier sind sehr relaxed und alles geht seinen gemütlichen Gang. Adelaide ist ein sehr gemütliche Kleinstadt und man kann hier sicher sehr gut leben. Es gibt schöne Geschäfte, gute Restaurants, viel Kultur, eine tolle Markthalle mit allem was das Herz an Obst, Backwaren, Fleisch und Fisch begehrt!!
Allerdings ist es oft sehr, sehr heiß - bis zu 43 Grad - und ich habe das miterlebt und konnte es nur im Hotel im gekühlten Zimmer aushalten.
Heute bin ich noch mal nach Glenelg mit der Straßenbahn gefahren und sitze jetzt an einem blütenweißen Strand mit Blick aufs Meer! Das ist sehr schön hier leider gibt es keine Liegen oder Sonnenschirme!!! Das ist mir schon einen anderen Stein aufgefallen. Jeder muss seinen Sonnenschirm und seine liege selbst mitbringen!!!
Am Sonntag war ich im Barossa Valley und in Hahndorf und das war für mich sehr enttäuschend. Hahndorf wird als typisch deutsches Dorf dargestellt und es reduziert sich auf bayrisches Essen, riesige Platten mit Sauerkraut, Schweinshaxe und Würstchen, auf Dirndl und auf komische Tiroler Hütte! Ich war auch in einer typisch deutschen Bäckerei mit Brezeln und Schwarzwälder Kirschtorte und das war für mich erschreckend. Die Brezel wurde in einer Art Mikrowellenofen heiß gemacht und hat total klebrig geschmeckt!
Die
Weingüter im Barossa Valley sind fast alle von Deutschen gegründet und wir haben Seppelsfield und Wolf Blass besichtigt und dort auch eine Weinprobe gemacht. Das Weingut Blass ist
interessant, weil der Besitzer erst 1961 nach Australien ausgewandert ist und jetzt Weingüter in Neuseeland, Napa Valley und Australien besitzt!! Ich sage nur STASI!!!
Habe jetzt einige sehr schöne und erholsame Tage in Melbourne verbracht. Am 15. Januar sind Geoffrey und ich zum Tennis gegangen. Australian Open! Wir hatten Karten für den Centrecourt konnten aber auch alle anderen Spiele anschauen. Wir haben das Spiel Venus Williams gegen Belinda Bencic gesehen. Venus hat echt schlecht gespielt und die Schweizerin hat verdient gewonnen. Es war sehr spannend, denn das war mein erstes Great Slam Turnier.
In der Zwischenzeit kann ich mich sehr gut in Melbourne alleine bewegen.
Ich war in Melbourne Museum und das Highlight war aber der Besuch in der National Gallery auf Victoria. Die Direktorin, Isobel Crombie, hat uns zum Lunch eingeladen und uns dann eine Privat Führung durch die Galerie gegeben. Ganz tolle Ausstellungsstücke – auch eine deutsche Künstlerin ist mit dabei. Was mir aber besonders gut gefallen hat sind die Kleider von Gua Pei, die als einzige chinesische Stylist den bei der Fashion week in Paris dabei war. Außerdem hatten wir ein super tolles Abendessen in einem echt abgefahrenen chinesischen Restaurant – das lau. Die kochen feine chinesische Küche und es hat mir echt gut geschmeckt.
Ansonsten sind wir viel zu Hause, weil Geoffrey seine neue gekaufte Wohnung, die er vermieten wird, renoviert. Ich helfe fleißig mit beim putzen, aber das ist echt eine ziemliche Arbeit – noch dazu bei 32°. Ich war auch ein paarmal am Strand, aber in Melbourne ist das Klima schon komisch – entweder es ist zu kalt oder es ist mit 42° zu heiß um an den Strand zu gehen.
Was mir hier auch gar nicht gefällt ist, das ist am Strand keine Möglichkeit zum umziehen gibt, keine duschen, keine liegen und auch keine Sonnenschirme. Man geht ins Wasser und lässt den Badeanzug in der Sonne trocknen und zieht sich dann die Kleider wieder an. Das finde ich überhaupt nicht gut und deshalb gefallen mir die Strände in Europa mit dem Luxus der liegen Sonnenschirme und um die Möglichkeiten viel besser.
Wir essen die meiste Zeit zu Hause, weil Geoffrey sehr gut kocht. Die beiden haben einen absoluten Tick und kaufen nur Lebensmittel die bis zu 50 % reduziert sind, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft!! Es befinden sich Unmengen von Essen in der Gefriertruhe und im Kühlschrank. Es wird viel Fleisch, Schwein, und meistens Krautsalat dazu gegessen. Mein schwäbischer Kartoffelsalat, den ich bei allen Einladungen gemacht habe, ist immer sehr gut angekommen. Die zwei haben schon ein ganz besonderes Leben, das sehr auf Geoffrey abgestimmt ist. Er arbeitet nun seit einem Jahr nicht mehr und er wird sehr oft gefragt, ob er sich wieder einen Job suchen wird. Er sagt das er im Moment mit der Renovierung seines Appartments beschäftigt ist und sich danach auf jeden Fall wieder einen Job suchen wird. Matthew ist da nicht so ganz sicher.
In unserer Reisebeschreibung hieß es, die Fahrt von CT bis Mission Beach würde 3 Stunden betragen - das haben wir natürlich nicht geglaubt, aber dass es dann fast 7,5 Stunden dauern würde, das hatten wir dann doch nicht gedacht!! Nach dem Essen im Turtle Rock Cafe sind wir um 14.30 Uhr losgefahren und haben für die ersten 30 km schon 1,5 Stunden benötigt.
Andrea ist echt gut im Karten lesen und hat mich optimal geleitet. Aber als es immer später wurde und somit klar war, dass wir im Dunkeln ankommen würden, war ich schon etwas angespannt. Als wir dann in Mission Beach angekommen sind - ein total kleiner Ort - war es sehr dunkel und wir mussten die Lodge anrufen, damit die uns leiten.
Ich war total geschafft und natürlich waren auch schon alle Restaurants geschlossen. Unser Abendessen bestand aus Salzbrezeln und 2 Flaschen Bier, bevor wir ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen sind.
Nachdem wir einigermaßen gut geschlafen haben, war das Frühstück in der Licuala Lodge echt ein Gedicht - frischer Obstsalat mit Joghurt, Eier mit Speck, selbstgemachte Marmelade und super Kaffee. Die Besitzer - ein Ehepaar aus England - sind vor 10 Jahren aus ihren Berufen ausgestiegen und haben diese Lodge mit 6 Zimmern gekauft und betreiben sie seither mit grossem Erfolg. Alles ist total liebevoll eingerichtet und super gepflegt. Hier könnte ich sicherlich eine Woche verbringen, aber wir müssen wieder auf die Strasse, denn heute sind nochmals über 400 km angesagt. Das ist wirklich strapaziös, weil man echt nicht schnell fahren kann - max 110 km und dann zieht sich die Strecke endlos. Unsere Highlights sind die McDonalds Zeichen, weil es dort einen einigermassen guten Kaffee gibt !!
Wir sind dann doch noch bei Tageslicht in Arlie Beach und in unserer Unterkunft angekommen. Ich habe mich auf ein tolles Essen gefreut, aber genau in dem Moment, als wir aus dem Haus wollten, fing es wieder sintflutartig an zu regnen - also in den nächsten Supermarkt und einkauft und dann im Apartment gegessen.Das war schon ein bisschen nervig. Aber so haben wir ziemlich viel vom australischen "Country life" mitbekommen.
Ein gemischter Morgen erwartet uns - bedeckt und die Vorhersage lautet: Regen ! Na toll ... und wir wollen Segeln gehen! Trotz Regen - es wird nicht gekniffen und so gehen wir mit 15 anderen Teilnehmern aufs Boot. Der Kapitän und sein Maat Andy sind echt nett und erklären alles sehr ausführlich und dann geht es schon los. Erst mit Motorkraft und dann später auch unter vollen Segeln im Regen ! Wir segeln zum Whitehaven Beach und werden dort mit einem Schlauchboot an Land gebracht und müssen zu Fuß auf die andere Seite der Insel laufen! Dort sehen wir einen blütenweißen Strand, wie ich ihn noch nie gesehen habe! Einfach fantastisch, aber leider jede Menge andere Touristen und sehr viel Asiaten, die die direkt in die Bucht fahren, weil sie keinen Meter laufen wollen! Ich hoffe nur, dass diese herrliche Landschaft nicht kaputt gemacht wird !!
Auf den Rückweg nach einem Lunch an Board stoppen wir dann an einem Korallenriff und es geht zum Schnorcheln. Nochmals erwartet uns eine wunderbare und sehr farbenprächtige Unterwasserwelt und ich empfinde ein sehr starkes Glücksgefühl!! Wie gut geht es mir doch und wie schön ist es, dass ich das alles erleben darf.
Wieder manifestiert sich in meinem Kopf, dass ich unbedingt fit bleiben muß, damit ich noch viele solcher Reisen machen kann!!
Abends kommen wir glücklich in den Hafen zurück und bei der Einfahrt erwartet uns ein anderes Highlight! 10 Boote, die an der Challenge around the world mitmachen segeln mit der Strömung und der untergehenden Sonne aufs offene Meer hinaus !! Was für ein Anblick! Gänsehaut Feeling !!
Und wieder haben wir einen langen Reisetag vor uns !! Deshalb gibt es zuerst noch ein bisschen Power Shopping - 1 Bikini und 1 Tankuni-Oberteil! sieht beides toll aus, aber an meinem Körper muss noch gearbeitet werden ! 10 kg mindestens !!!
Andrea fährt und die Unterhaltungen mit ihr sind immer sehr kurzweilig. Inzwischen sind wir ein eingespieltes Team und auch mit Wasser, Salzbrezeln, Bier und McDonalds Coffee Cups bestens für alles vorbereitet!!
Am späten Nachmittag kommen wir in The Caves an - 10 Häuser, ein Pub und ein General Store ! Unser Quartier liegt in einem Nationalpark etwa 5 Minuten ausserhalb der Ortschaft !! Andrea macht ein etwas besorgtes Gesicht, denn der Park wird um 18 Uhr geschlossen und wir bekommen einen Schlüssel für die Schranke, damit wir im Pub Essen gehen können. Ausser uns sind noch 3 Familien im Park!!
Die Hütte, die wir beziehen ist echt nett eingerichtet und man hat uns auch Verpflegung ins Haus gestellt. Allerdings ist das Schloss an der Tür und auch die Tür selbst nicht einbruchgesichert !! Macht nichts - wir sind zu zweit!!
Als wir am Abend im Pub ankommen werden wir erst einmal in Augenschein genommen. Wir bestellen und ein Filet-Steak und bekommen ein Rumpsteak - Diskussionen zwecklos - das ist hier so! Das Fleisch schmeckt toll!!
Kurz vor unserer Hütte sehen wir dann noch beim Heimkommen eine Wallaby Familie! Wie schön!!
Inzwischen sind wir schon ganz routinierte Autofahrer - kein Wunder bei 1000 km auf der falschen Seite ! Trotzdem - das Fahren ist anstrengend und wir halten immer Ausschau nach Kaffee, um uns agil zu halten !!
Von The Caves bis Hervey Bay sind es wieder fast 400 km und wir sind sehr froh, als wir endlich in unserem Motel ankommen - allerdings gefällt uns zum ersten Mal das Zimmer nicht, weil sehr klein ist und ich bin echt ein bisschen angefressen!! Andrea ganz cool organisiert uns ein größeres Zimmer und damit bessert sich auch meine Laune. Und dann hat Andrea auch noch eine Reservierung in einem tollen italienischen Restaurant gemacht - Klasse Essen und der Abend ist gerettet !!
Für mich ist das sehr wichtig, dass wir nach einem so langen Tag ohne jegliche Highlights wenigstens ein schönen Abend im Restaurant haben - Andrea ist da anders - sie braucht so was nicht !! Dafür sucht sie schöne Dinge zum mitnehmen und kaufen.
Auf jeden Fall gehen wir zufrieden ins Motel - sehen noch eine sensationellen roten "Vollmond" und freuen uns auf Fraser Island !!
Leider hat der Regen immer noch nicht aufgehört und wir wollen heute Fraser Island entdecken! Na ja, was soll's - auf geht's. Wir werden früh mit Bussen abgeholt und dann geht es mit der Fähre auf die Insel.
Fraser Island, die mit einer Länge von über 120 km größte Sandinsel der Welt, liegt vor Queensland an der australischen Ostküste. Zu den schönsten Panoramaaussichtspunkten zählen der Indian Head, ein Felsvorsprung am östlichsten Punkt der Insel, und die berühmte bunte, bandförmige Sandsteinformation "The Cathedrals". Mit zahlreichen Stränden und Badeplätzen am Lake McKenzie, Lake Wabby und anderen Süßwasserseen ist Fraser Island ein beliebtes Camping- und Ökotourismus-Ziel. Das Wasser in den Bächen und Seen der Insel ist glasklar, weil der Sand das Regenwasser filtert!!
Auch der Wald und die Farne sind toll und noch aus der Urzeit ! Das ist eine ganz besondere Stimmung, wenn nur der blöde Regen aufhören würde.
Die Fahrt mit den Allrad-Bussen ist wirklich eine Herausforderung, weil wir von einer Ecke in die andere geschleudert werden!! Es gibt keine Strassen und die Schlaglöcher sind gewaltig. Ich halte das für ganz schön gefährlich für Menschen mit Rücken-, Bandscheiben- und Halswirbelproblemen.
Es war eine tolle Erfahrung, trotzdem bin ich froh, als wir abends wieder in Hervey Bay angekommen sind und ich freue mich aufs Abendessen in unserem schönen italienischen Restaurant!!
Morgen geht es weiter zur letzten Station - Noosa - und irgendwie bin ich traurig !!!
Wenn ich an Nosa denke, dann fallen mir 3 Worte ein: Regen, Regen, Regen!! Wir hatten uns so auf Noosa gefreut, weil wir zum Abschluss richtig schön Baden gehen wollten und dann hat es nur geregnet! Das Appartement im Blue Noosa Ressort war echt Klasse, aber das Wetter unglaublich! Andrea ist im strömenden Regen spazieren gegangen und ich bin zu Hause geblieben ... an Essen gehen war nicht zu denken, also wieder Supermarkt und Essen im Apartment !!
Am Samstag sind wir dann auf den Markt nach Eumega gefahren! Einer der größten lokalen Märkte in Queensland! Dieser Markt hat mich sehr an Outes de Liberias in Südafrika erinnert! Aber ich war echt deprimiert, weil es nur geregnet hat!!
Dann am 4.2. ist unsere Reise auch schon vorbei und das grosse Packen geht los. Natürlich haben wir alle zuviel eingekauft !!!
Andrea bringt mich am Nachmittag zum Flugheifen "Sunshine Coast" und fährt weiter nach Brisbane.
Es war ein sehr schöner und ereignisreicher Urlaub, der viel zu schnell vergangen ist!! Bin gespannt, wohin wir das nächste Mal verreisen !!
Bin gut in Melbourne angekommen. Das Appartement ist ein "Schlachtfeld" - im Arbeitszimmer ist die Wand abgerissen, im TV Zimmer stapeln sich die Möbel und Kisten und in meinem Zimmer fehlen die Vorhänge. Na toll - so richtig gemütlich !! Dazu kommt, dass ich Andrea nicht erreichen kann. Mist, Mist, Mist.
Dann hat mir Mathew erzählt, dass er in meiner Abwesenheit von 4 Halbstarken in der Strassenbahn belästigt und geschlagen wurde!! Das ist echt das Letzte. Ich mache mir grosse Sorgen um Mathew, weil ihn das ziemlich mitgenommen hat!!! Ich rate ihm zum Psychologen zu gehen. Nach einer sehr guten und teueren Flasche Rotwein gehen wir zu Bett. Ich schlafe natürlich miserabel !!
Am 5.2. um 8 Uhr meldet sich dann endlich Andrea. Sie hat am Abend einen Anruf vom Altenheim erhalten, dass ihr Vater ist gestern Nacht gestorben und war danach dann natürlich total durch den Wind. Sie fliegt abends zurück nach Deutschland. Natürlich mit sehr gemischten Gefühlen.
Der Tag ist echt beschissen, weil ich mich im Apartment in diesem Chaos nicht mehr wohl fühle und dazu kommt noch, dass in Mathew's Apartment ein Wasserrohrbruch alles verwüstet hat und er jetzt mit der Hausverwaltung und seiner Mieterin den ganzen Tag konferieren muss.
Also packe ich meinen Koffer und nach einem kalten Abendessen gehen wir schlafen, weil wir am nächsten Morgen früh nach Hobart fliegen. Geoffrey ist schon dort und erwartet uns.